"Die ersten Zähne bedürfen keiner gründlichen Pflege. Sie fallen in absehbarer Zeit ja doch aus". Diesen Satz hört man oft von vielen Eltern. Doch sie liegen mit dieser Aussage grundlegend falsch, denn mangelnde Mundhygiene und Zahnpflege der Milchzähne kann zu schwerwiegenden Erkrankungen, auch der sogenannten bleibenden Zähne führen. Aktuelle Studien zeigen, dass fast 15 Prozent aller Kinder vor dem 12. Lebensjahr an frühkindlicher Karies erkranken. Laut Angaben der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ist frühkindlicher Karies (Early Childhood Caries, ECC) zudem die häufigste chronische Erkrankung bei Vorschulkindern.
Gesunde Milchzähne erfüllen wichtige Aufgaben. So fördern sie zum Beispiel das Erlernen der Sprache und dienen als Platzhalter für das optimale Wachstum der bleibenden Zähne. Zudem unterstützt ihr fester Biss die korrekte Ausbildung des Kinderkiefers.
Der Bundesverband der Kinderzahnärzte rät Eltern daher
Süße Ernährung fördert Milchzahnkaries
Alle Zucker, Traubenzucker, Milchzucker, Fruchtzucker sowie auch Haushaltszucker und Süßigkeiten, sind Nährstoffe für den Stoffwechsel bestimmter Bakterien, die Karies auslösen. Normalerweise repariert im Speichel enthaltenes Kalzium und Phosphat kleine Zahnschmelzdefekte nach den Mahlzeiten. Voraussetzung ist aber, dass die Ernährung ausgewogen ist, das heißt, nicht zu viele Zucker enthält und zwischen den Mahlzeiten ausreichend lange Pausen liegen. Häufig stört dauerhaftes Nuckeln am Fläschchen mit gesüßten Säften oder Tees, gerade bei Kleinkindern, diese notwendige Regenerationsphase der Zähne.
Milchzähne können Karies auf bleibende Zähne übertragen
Da sich unter den Milchzähnen bereits die bleibenden Zähne entwickeln, besteht die Gefahr, dass sie schon vor dem Durchbrechen mit Kariesbakterien infiziert sind. Eine weitere Quelle für Milchzahnkaries können auch die Eltern bilden. Wenn sie unter Karies leiden, können sie die Bakterien mit dem Speichel auf das Kind übertragen und anstecken.
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