Bereits in den ersten Lebensjahren werden die Weichen in Richtung Zahngesundheit gestellt. Ein gesundes Milchgebiss ist Voraussetzung für ein intaktes Erwachsenengebiss. Frühzeitige systematische Vorsorge kann Karies und Zahnfleischerkrankungen verhindern und Zahnschmerzen ersparen. Der Zahnärztliche Kinderpass hilft dabei, als Vorsorgeheft mit vorgedruckten Auswertungsbögen für die Kontrolle der Milchzähne. Außerdem gibt er wichtige Informationen und erinnert an die zahnärztlichen Untersuchungen.
Karies ist eine Infektionskrankheit, deren Erreger mit dem Speichel von der Mutter auf das Kind übertragen werden können. Deshalb sind im Kinderpass bereits in der Schwangerschaft zwei zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen, eine zu Beginn und eine gegen Ende der Schwangerschaft. Zähne und Zahnfleisch werden gründlich untersucht und gereinigt, um Bakterien keinen Nährboden zu geben.
Ab dem 6. Lebensmonat...
... brechen die ersten Milchzähne durch. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um mit sorgfältiger Zahnpflege zu beginnen. Zwischen dem 6. und dem vollendeten 33. Lebensmonat stehen Ihrem Kind drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen zur Verfügung.
Die erste Untersuchung findet im 6. bis zum vollendeten 9. Lebensmonat, die zweite vom 10. bis zum vollendeten 20. Lebensmonat und die dritte vom 21. bis zum vollendeten 33. Lebensmonat statt. Diese Untersuchungen sollen insbesondere das Auftreten frühkindlicher Karies – auch „Nuckelflaschenkaries“ genannt – vermeiden. Zusätzlich zu diesen Untersuchungen hat Ihr Kind noch zweimal je Kalenderjahr Anspruch auf eine Anwendung von Flouridlack zur Zahnschmelzhärtung.
Von zweieinhalb Jahren bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr...
... hat jedes Kind Anspruch auf drei weitere zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen. Dabei wird überprüft, ob alle Zähne altersgerecht angelegt sind und sich Anzeichen für ein erhöhtes Kariesrisiko (dmft-Index) finden. Der dmft-Index gibt an, wie viele Milchzähne (t) kariös (d) sind, fehlen (m) bzw. gefüllt (f) sind. Das Ergebnis (d+m+f) ergibt den dmf-t Indexwert.
Zahnstellungsanomalien, verkürzte Lippenbändchen oder Zahnfleischentzündungen können frühzeitig erkannt und ggf. behandelt werden. Auch die auf den individuellen Bedarf abgestimmte Fluoridprophylaxe gehört zum Leistungsprogramm. Fluoridzahnpasten, fluoridiertes Speisesalz, Fluoridlack oder Tabletten können empfohlen werden. Außerdem erhalten Eltern wertvolle Tipps für eine zahngesunde Ernährung und für die richtige Pflege der Kinderzähne.
Die Früherkennungsuntersuchungen sollten möglichst in bestimmten Altersphasen erfolgen:
Zwischen den einzelnen Untersuchungsterminen sollten jeweils mindestens zwölf Monate liegen.
Mit sechs Jahren ...
...wird der beginnende Zahnwechsel kontrolliert. Von diesem Alter an hat das Kind Anspruch auf halbjährliche Kontrolluntersuchungen und individuelle Vorsorgemaßnahmen, die sich an dem jeweiligen Bedarf orientieren und z.B. die Entfernung von Belägen, Mundhygienetraining und Versiegelung der bleibenden Backenzähne enthalten.
Der Zahnärztliche Kinderpass, die Inanspruchnahme der Individualprophylaxe von sechs bis 17 Jahren und die Mithilfe der Eltern bilden eine gute Grundlage für gesunde Erwachsenenzähne.
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