Bei einer Wurzelbehandlung (Wurzelkanalbehandlung) - der Endontie - kommt es darauf an, dass die Wurzelkanäle vollständig freigelegt, desinfiziert und versiegelt werden. Wenn sie nach aktuellem wissenschaftlichem Standard mit Präzisionsinstrumenten und Operationsmikroskop durchgeführt wird, kann der erkrankte Zahn mit mehr als neunzig prozentiger Wahrscheinlichkeit gerettet werden. In der Regel lässt sich nach einem halben Jahr beurteilen, ob die Therapie erfolgreich war.
Wenn doch Bakterien im Wurzelkanal verbleiben, kann die Entzündung erneut ausbrechen und das umliegende Knochengewebe gefährden. Oder es bildet sich eine Zyste - ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum - an der Wurzelspitze. Beides kann heftige Schmerzen verursachen und wird im Röntgenbild sichtbar. Eine Behandlung ist in jedem Fall erforderlich:
Die Wurzelspitzenresektion stellt einen operativen Eingriff dar, für die der Kieferknochen in der Nähe der Wurzelspitze freigelegt wird. Nach der Entfernung des entzündeten Gewebes wird die Zahnwurzel um ca. drei Millimeter gekürzt. Anschließend erfolgt die erneute sorgfältige Aufbereitung und bakteriendichte Füllung des Wurzelkanals. Zuletzt werden Knochen-, und Schleimhaut vernäht. Entstandene Knochendefekte können durch körpereigenes Gewebe ersetzt werden.
Der Eingriff wird in der Regel ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt. Fortschrittliche minimal-invasive Techniken ermöglichen eine schmerzarme Operation und eine verbesserte Wundheilung. Nach einer Wurzelspitzenresektion sollte der Patient sich schonen, um die Gefahr einer Nachblutung zu verhindern. Die Fäden werden etwa nach einer Woche entfernt.
Die Extraktion kommt als Alternative nur in Frage, wenn der Zahn als nicht mehr erhaltungswürdig gilt.
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