Was in der Vergangenheit schon lange beobachtet wurde, konnte von Wissenschaftlern der Universitäten Kiel, Dresden, Amsterdam und Bonn nachgewiesen werden: es besteht ein Zusammenhang zwischen aggressiver Parodontitis und Herzinfarkt. Forscher der Christian-Albrecht-Universität (CAU) in Kiel fanden eine Genveränderung auf dem Chromosom 9. Diese Genvariation konnte bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) und bei Parodontitis-Patienten nachgewiesen werden.
Dr. Arne Schaefer vom Institut für Klinische Molekularbiologie der CAU vermutet einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Parodontitis und KHK. Zahnärzte sollten deshalb die Parodontose ernst nehmen, sie frühzeitig diagnostizieren und behandeln. "Die aggressive Parodontitis hat sich immerhin als Vorbote einer Krankheit mit späterer möglicher Todesfolge erwiesen", so Schaefer. Patienten mit einer schweren Parodontitis sollten unbedingt den Zahnarzt aufsuchen. Das Wissen um das Herzinfarktrisiko sollte außerdem Parodontitis- und Parodontose-Patienten bewegen, Risikofaktoren, beispielsweise Rauchen und mangelhafte Mundhygiene, einzudämmen und präventive Maßnahmen, z.B. Sport treiben, zu ergreifen.
Bei der Parodontitis handelt es sich um eine entzündliche und sehr heftige Form der Zahnfleischerkrankung, die schon bei Menschen unter 35 Jahren weit fortgeschritten sein kann. Parodontose trifft dagegen eher ältere Menschen.
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